Perlen einstricken – wirkungsvoll und einfach Wolliges aufpeppen
Dekorationen und Verzierungen auf einem Hintergrund aus lauter Maschen machen aus einem Stricktextil erst etwas ganz Besonderes. Dazu kommt, dass gerade ein solches Accessoire in diesem Modeherbst mehr als angesagt sind. Es gibt unterschiedliche Methoden, wie du Perlen einstricken kannst, wobei der Schwierigkeitsgrad der Handarbeit nie allzu hoch ist. Damit liegt es an Dir, mit glitzernden und funkelnden Details auf Pulli, Haube oder Schal zu punkten und damit dein ganz individuelles modisches Accessoire zu zaubern.
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Verzierungen auf Strickmode sind im Kommen
Verzierungen wie Perlen oder Pailletten machen aus jedem Strickteil im Handumdrehen ein elegantes Einzelstück. Im ausgesuchten Handel findest du dazu unterschiedliche Perlenarten. Klar ist, dass du auf die wasserfeste Eigenschaft besonders viel Wert legen solltest, da es sonst beim Waschen zu Abfärbungen kommen kann.
- Besonders zu empfehlen sind sogenannte Rocailles ab einer Größe von 3 Millimeter, wenn du sie in Lacestoff einarbeiten möchtest.
- Eine etwas größere Variante, nämlich 4 Millimeter solltest du wählen, wenn du Sockenwolle oder 4-fädige Wolle zum Arbeiten verwendest.
- Weiterhin kannst du außerdem Kunststoffperlen oder Glasschiffperlen bzw. Holzperlen verwenden.
- Wer einen wirklich besonderen Hingucker setzen möchte, der kann an ausgewählter Stelle auch eine Zuchtperle setzen. Diese wertet das Kleidungsstück automatisch auf. Dabei sollten allerdings einige Dinge beachtet werden, denn Zuchtperlen werden in unterschiedlichen Qualitätsstufen angeboten. Das dafür genutzte System kann unter hse24.de eingesehen werden und beinhaltet alle Graduierungen von „A“ bis hin zu „Gem Grade“.
Ein weiteres Kriterium neben der Größe ist das Gewicht, das nicht zu hoch sein sollte. Denn sonst wird die Masche, an der die Perle befestigt wird, unschön in die Länge gezogen. Neben diesen Eigenschaften solltest du auch auf die Lichtbeständigkeit Wert legen. Diese kannst du ganz einfach vor dem Stricken prüfen, indem du darauf achtest, dass nicht lichtechte Perlen in der üblichen Klarsichtdose meist unregelmäßig ausgebleicht erscheinen. Ist eine Perle
Perlen aufziehen und für Highlights sorgen - dafür bieten sich mehrere Methoden an. |
nicht waschbeständig, wirst du feststellen, dass sie – sobald sie in Kontakt mit Wasser geraten – ihre Farbe verlieren. Auch bei Holzperlen solltest du darauf achten, dass sie lackiert sind und so dem Wasserkontakt beim Waschen entsprechend trotzen können.
1. Erste Methode basiert auf Aufziehen der Perlen
Die häufigste Methode, wie Perlen eingestrickt werden, ist einfach die, dass du sie vorher auf das Knäuel Wolle aufziehst. Dazu solltest du mithilfe einer Maschenprobe, die im Vorfeld angefertigt wird, die benötigte Perlenanzahl ausrechnen. Am besten ziehst du einfach auf ein Knäuel mehr Perlen auf, als du tatsächlich benötigst. Dann beginnst du die Perlen zu zählen, die du gebraucht hast, nachdem ein komplettes Knäuel aufgestrickt ist. Dies ist deshalb sinnvoll, weil du bei einem bereits zum Stricken begonnenen Knäuel keine Perlen mehr aufreihen kannst. Wichtig ist, dass du darauf achtest, dass die kleinen Schmuckstücke nicht viel schwerer sind als das Garn oder die Wolle selbst. Zugleich müssen sie ein Loch haben, das groß genug ist, um den doppelten Garnfaden problemlos durchziehen zu können.
Wenn die Perlen kleinere Löcher haben, solltest du sie zuerst auf einem Hilfsfaden auffädeln. Diesen verbindest du anschließend mit dem Garn oder der Wolle durch eine kleine Schlinge und lässt in der Folge die Perle quasi auf das Garn oder die Wolle hinabgleiten. So kannst du die modischen Accessoires einfach und gezielt am Rand des Stricktextils oder in regelmäßigen Abständen über die ganze Fläche verteilen. Wenn du ein Struktur- oder Spitzenmuster stricken möchtest, kannst du ebenfalls zwischendurch die eine oder andere Perle einarbeiten und damit optisch besondere Akzente setzen. Wichtig ist, dass die Strickarbeit ziemlich fest gefertigt ist, nur so kannst du verhindern, dass die Perlen auf die Rückseite durchrutschen. Abgesehen davon kann das Gewicht der Perle eine zu locker gestrickte Arbeit nach unten verziehen.
Auf Details beim Einarbeiten achten
Es ist zu empfehlen, dass du vor dem Einarbeiten der Schmuckstücke mindestens zwei Reihen normal strickst, dann kannst du in einer Hinreihe die erste Perle einstricken. Dazu legst du den Arbeitsfaden mit der Perle auf die Vorderseite und hebst die folgende Masche rechts ab. Anschließend legst du den Arbeitsfaden nach der abgehobenen Masche wieder nach hinten und strickst die folgende Masche damit ab. Zwischen den einzelnen Perlen solltest du dabei immer mindestens einen Abstand von einer Masche und einer gestrickten Reihe ohne Perlen lassen. Achte unbedingt darauf, dass du beim Einstricken den Faden mit dem Schmuckaccessoire nicht zu locker mitführst, sonst kannst du später am Gestrickten hängen bleiben.
Wenn du mehrere Perlen nebeneinander einstricken möchtest, solltest du die dafür infrage kommenden Maschen verschränkt abstricken und in jedem Fall die Perle auf der Vorderseite der Arbeit lassen.
Perle rechts oder links einstricken
• Rechts
Wenn du die Perlen im rechten Maschengrund einarbeiten möchtest, dann stichst du zuerst mit der rechten Nadel in das hintere Maschenglied der folgenden Masche. Dann schiebst du die Perle so lange auf den Faden, bis sie unmittelbar hinter der Masche, die abgestrickt werden musst, liegt. Dann schlingst du den Arbeitsfaden so um die rechte Stricknadel, dass sich die Perle zwischen Nadel und Faden befindet. Als letzten Schritt strickst du die Masche so zu Ende, dass das schmückende Accessoire auf der Vorderseite der Arbeit zu liegen kommt.
• Links
Wenn du hingegen die Perle auf einen linksmaschigen Hintergrund einarbeiten möchtest, stichst du einfach mit der rechten Nadel in das hintere Maschenglied und schlingst dann den Faden um die rechte Nadel. Nun schiebst du die Perle so weit wie möglich an die Masche heran. Beim Fertigstricken der Masche wieder darauf achten, dass die Perle auf der Vorderseite liegt.
2. Perlen einstricken mittels Häkelnadel
Damit dein Pulli den edlen Look einer Perlenstickerei erhält, musst du nicht unbedingt vorher die Schmuckstücke auffädeln. Zeiteffektiver geht es, wenn du neben den Stricknadeln auch eine Häkelnadel einsetzt. Dies funktioniert ganz einfach, denn du strickst dabei bis vor die Masche, auf die du die Perle einstricken möchtest. Dann fädelst du sie auf eine sehr dünne Häkelnadel, wobei eine 0,75 Millimeter Filethäkelnadel am besten geeignet ist. Mit der Häkelnadel hebst du die folgende Masche ab, achtest aber darauf, dass der Arbeitsfaden bei einer folgenden rechten Masche hinter der Arbeit liegt bzw. bei einer folgenden linken Masche hingegen sich vor der Arbeit befindet. Dann ziehst du die abgehobene Masche mit der Häkelnadel durch das Loch in der Perle und gibst sie damit auf die rechte Stricknadel, wobei du sie nicht abstricken darfst. Dann geht’s mit ganz normalem Strickverlauf weiter und du siehst, dass die Perle ziemlich fest sitzt und auch nicht nach hinten wandern kann. Eine weitere Alternative zur Häkelnadel wäre außerdem die spezielle Perlennadel oder ein dünner Draht – wie genau das funktioniert, erklärt der Blog Strickminel.
https://www.youtube.com/watch?v=hBELvLYKWsg
3. Auch mit Zahnseide und Nähgarn funktioniert’s
Das Prinzip des Einarbeitens der Schmuckperle mit der Häkelnadel funktioniert auch mithilfe von Zahnseide oder Nähgarn. Dazu solltest du allerdings eine etwas größere Häkelnadel, zum Beispiel mit Durchmesser 0,6 Millimeter und Perlen mit einem innen größeren Loch wie die TOHO Perlen 8/0 verwenden. Wenn du die Stelle beim Stricken erreicht hast, in der du die Perle einarbeiten möchtest, legst du das Nähgarn einfach zu einer Schlaufe und ziehst es durch die Masche, die mit dem Schmuckaccessoire versehen werden soll. Anschließend nimmst du die Perle auf die Häkelnadel und ziehst das Nähgarn sehr straff an, bevor du es mit der Schlaufe durch die Perle ziehst. Anschließend beides mit leichtem Zug hochziehen und schon kannst du – ohne das Garn in Mitleidenschaft zu ziehen – die Perle direkt über der Masche und den Strickfaden fest nach unten ziehen.
Zum Schluss noch die Masche von der linken Nadel heben und die Schmuckperle etwas tiefer ziehen, damit sich eine Schlinge bildet, in die die Nadel gesteckt werden kann. So kommt das schmückende Accessoire direkt darunter zu liegen und zwar genau auf der Masche. Einfach noch den Hilfsfaden aus Nähgarn oder Zahnseide herausziehen und fertig ist das geschmückte Strickteil.
Diese Methode gilt als einfachste, vor allem weil du folgende Missgeschicke vermeiden kannst:
Auch mit Pailletten lassen sich Strickteile verschönern
So klassisch und edel Perlen zum Einstricken auch sind, so abwechslungsreich kannst du deine Textilien auch mit anderen einfachen Methoden aufhübschen. Dazu lassen sich vor allem einfarbige oder bunte Pailletten gut verwenden. Die Methode dazu ist einfach, denn es gibt diese schmückenden Accessoires entweder gleich zum Aufbügeln oder aber zum Aufnähen. Auch diese Methode funktioniert ganz einfach und bringt Individualität auf deine Textilien.
- Als ersten Schritt solltest du ein Muster aufmalen und in den gewünschten Farben gestalten.
- Dann besorgst du dir Nadel und Faden und schon kann es mit dem Aufnähen losgehen. Am besten verknotest du das Fadenende und holst die Nadel nach vorne.
- Dann nimmst du einfach die entsprechende Paillette auf und führst den Faden über die Kante der Paillette durch sie hindurch. Die Nadel bringst du wieder im gewünschten Abstand nach oben und kannst so ganz einfach die nächste Paillette auffädeln. Wenn du sie allerdings großzügiger auf dem Kleidungsstück aufnähen möchtest, solltest du dazu jedes Teil einzeln auffädeln und –nähen.
- Im Fachhandel oder in Onlineshops für Näh- und Bastelzubehör findest du extra Pailletten, die mit zwei Löchern versehen sind. Damit kannst du ganz einfach durch das eine Loch von oben durchstechen und den Faden von unten durch das zweite Loch wieder in den Stoff bringen.
Soll es etwas moderner sein, dann können statt Perlen auch Pailletten genutzt werden. |
Vor allem Motive wie Blätter und Schmetterlinge lassen sich so sehr gut umsetzen, ganz egal ob du beim Nähen schon Erfahrung hast oder zum ersten Mail ein Kleidungsstück so individuell verschönerst. Wichtig ist in jedem Fall, dass du einen Nähfaden verwendest, der auf dem Stoff und den Pailletten kaum zu sehen ist. Auch die Stärke der Nadel solltest du so wählen, dass sie keine Löcher in das Textil bringt, allerdings auch leicht durch die Paillettenlöcher zu führen ist.
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